Verbraucherschützer fordern mehr Unterstützung für Bauherren

 

(djd). Wer ein Eigenheim neu bauen oder modernisieren möchte, sieht sich heute mit hohen Kosten konfrontiert. Das belegt eine repräsentative Forsa-Umfrage, die der Bauherren-Schutzbund e. V. (BSB) unter Eigenheimbesitzern und bauwilligen Mietern hat durchführen lassen. Fast 90 Prozent beklagen steigende finanzielle Belastungen, die Zufriedenheit mit den staatlichen Unterstützungen ist eher gering. Florian Becker, Geschäftsführer des BSB, sieht mehrere Gründe für das Anziehen der Preise für Bauen und Modernisieren. Bauland ist knapp – das beklagen in der Studie rund 50 Prozent der potenziellen Bauherren. Baumittelknappheit und die hohe Auslastung von Handwerkern und Baufirmen ziehen die Preisschraube weiter an. Zudem nennen die Befragten Bauzeitverzögerungen und Pfusch am Bau als weitere Hindernisse.

 

Preise für Bauen und Modernisieren
Bau- und Modernisierungswillige nennen vor allem die hohen Preise für Bauen und Modernisieren als Hindernis auf dem Weg zur eigenen Immobilie.
Foto: djd/Bauherrenschutzbund

 

Handlungsbedarf bei Förderungen und Steuern

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„Gegen Baumängel oder vertragswidrige Verzögerungen kann man sich etwa im Rahmen einer baubegleitenden Qualitätskontrolle wehren“, sagt Becker und verweist auf die Vereinswebsite www.bsb-ev.de**, wo es zu diesen und vielen weiteren Bauthemen umfangreiche Infos gibt. Bei den Kosten sieht er Handlungsbedarf seitens der Politik. „Schon vor der aktuellen Krise auf dem Baustoffmarkt waren die Kosten für den Eigenheimbau für viele Familien kaum mehr zu schultern“, so Becker. Viele Befragte haben klare Vorstellungen, wie Entlastungen für Familien mit Bauwunsch aussehen könnten. 64 Prozent bevorzugen mehr direkte Zuschüsse, die Hälfte befürwortet auch Steuererleichterungen. Abgeschlagen auf dem dritten Platz in der Bauherrengunst landen die staatlich begünstigten Kreditfinanzierungen über die KfW-Förderbank.

 

Preise für Bauen und Modernisieren
Bauen – bald nur noch für Privilegierte möglich? Verbraucherschützer fordern neue Förderungen und Steuerentlastungen für Verbraucher mit niedrigen und mittleren Einkommen.
Foto: djd/Bauherrenschutzbund/Marko Priske

 

Sozialverträgliche Erleichterungen

Die Schlussfolgerung von Verbraucherschützer Florian Becker: „Die Ergebnisse zeigen, dass Bauherren und Modernisierer vor allem am Beginn ihrer Baumaßnahmen, wenn die finanziellen Belastungen am höchsten sind, Geld benötigen. Als sinnvolle Maßnahme sieht er die Einführung eines Bauklimagelds. „Als Direktzuschuss hilft es sofort dem Geldbeutel. Da nur klimaschonendes Bauen und Modernisieren gefördert wird, motiviert das Bauklimageld zudem Eigennutzer, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.“ Auch eine Reform der Grunderwerbssteuer hält er für sinnvoll. „Die Belastung liegt in manchen Regionen Deutschlands im Bereich eines gebrauchten Mittelklassefahrzeuges“, erklärt er. Becker schlägt vor, die Steuer auf die ersten 200.000 Euro der Kaufsumme entfallen zu lassen, für die nächsten 200.000 Euro 3 Prozent, dann 6 beziehungsweise 8 Prozent zu erheben. Die soziale Staffelung motiviert laut Becker Bauherren mit niedrigem bis mittlerem Einkommen, ohne wichtige Steuereinnahmen zu verlieren.

 

Preise für Bauen und Modernisieren
Verbraucher haben klare Vorstellungen, welche Entlastungen sie sich für den Bau oder die Modernisierung einer eigenen Immobilie wünschen.
Foto: djd/Bauherrenschutzbund

 

Preise für Bauen und Modernisieren unter Druck

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Wer ein Eigenheim neu bauen oder modernisieren möchte, sieht sich heute mit hohen Kosten konfrontiert. Das belegt eine repräsentative Forsa-Umfrage, die der Bauherren-Schutzbund e. V. (BSB) unter Eigenheimbesitzern und bauwilligen Mietern hat durchführen lassen. Fast 90 Prozent beklagen steigende finanzielle Belastungen, die Zufriedenheit mit den staatlichen Unterstützungen ist eher gering. Florian Becker, Geschäftsführer des BSB, fordert daher neue Programme, die Verbraucher vor allem dann entlasten, wenn ihr Finanzbedarf am höchsten ist. Er schlägt ein Bauklimageld sowie eine Reform der Grunderwerbsteuer vor, die sozial ausgewogen gestaltet ist. Unter www.bsb-ev.de** gibt es viele weitere Infos und Unterstützungsangebote für Bauherren und Modernisierer.